Die Lehre des Buddha...  

 

 

...auch  "Dharma"  genannt  ist weder exotisch noch rein asiatisch. Viel mehr handelt es sich bei  dieser Lehre  um eine  "Erkenntnislehre", die auf eigener 
Erfahrung  beruht.  
 

Sehr  präzise  Beobachtung, analytisch- es  Nachdenken und meditative Techni- ken kennzeichnen  diese Methode,  die seit über 2400 Jahren schon Menschen  dazu verhilft,  einen  Weg der Befreiung vom Leiden zu gehen.   

 

"Asiatisch" mögen hierbei Rituale sein, die in den jeweiligen Ländern, wo der  

Buddhismus Fuß fassen konnte, die eigentliche Essenz der  buddhistischen Lehre  jedoch handelt  von der menschlichen Existenz und der Beantwortung  der alten  Frage:  

Wie kann ich Leiden vermeiden und wirkliches Glück erlangen?   

Das Bedürfnis, eine Antwort auf diese Frage zu finden, ist weder exotisch  noch
asiatisch sondern ein zutiefst menschliches Anliegen.  
 

 

Geschichtlicher Hintergrund 

   

Der, historisch nachgewiesene,  Fürstensohn Sakyamuni wurde vor etwa
2400 Jahren in Nordindien gebohren.   Im Alter von 30 Jahren entschloss
er sich, aufgerüttelt durch die Beobachtungen in seiner unmittelbaren Umge-

bung vom ewigen leidvollen Dasein aller Wesen einen Weg zur Befreiung zu folgen.
Rund sechs Jahre lang  studierte  und  meditierte er bis hin zur fast voll-
ständigen Selbstzerstörung,  bis er den so genannten Mittleren Weg zur
Befreiung aus dem Kreislauf der Existenzen fand.  

Als erstes lehrte er kurz nach seiner Erfahrung der "Erleuchtung" vor wenigen Schülern die so genannten "Vier edlen Wahrheiten".  Auf ihnen beruhen alle buddhistischen Traditionen. 

 

Diese Vier edlen Wahrheiten sind:


1.  Die Wahrheit vom Leiden  - Alle Erfahrungen sind, wenn man an ihnen
     anhaftet und diese für letztendlich gültig erachtet, leidvoll, da sie vergäng-      

     lich, änderbar und nicht zuverlässig im Sinne eines dauerhaften Glücks  

     sind.


2.  Die Wahrheit von der Ursache des Leidens  -  Da alle Wesen nach
     Glück streben, letztlich jedoch nicht wissen, wie dieses wirklich zu
     erreichen ist  tun sie alles mögliche, um dies zu verwirklichen -
     meist allerdings zum  Schaden anderer. Die Wurzeln des Leidens
     liegen im ganz normalen Begehren, in Hass, Stolz, Neid, Eifersucht
     und Dummheit. Kurz gesagt in den Leidenschaften, die nicht kontrolliert  

     sind.

 

3.  Die Wahrheit vom Aufhören des Leidens   -  Es gibt, so zeigt es die
     gründliche  Analyse, eine Möglichkeit, aus diesem "Kreislauf des Leidens"  
     herauszukommen. So weit die gute Nachricht.


4.  Die Wahrheit vom Pfad des Aufhörens - Dieses Leiden beendet man
     dauerhaft nur, indem man dem so genannten "Achtfachen Pfad" folgt.

 

Der achtfache Pfad - Vernünftig und praktisch 

 

Der achtfache Pfad unterteilt sich in:

1. Rechte Ansicht                   2. Rechte Motivation  

3. Rechte Rede                      4. Rechtes Tun     

5. Rechter Lebensunterhalt     6. Rechte Anstrengung    

7. Rechte Achtsamkeit          8. Rechte Meditation.

 

Was sich unter "Recht" verstehen lässt, kann man sich bei normalen Denken gut selbst erklären.   Gemäß dem alten, deutschen Leitspruch "Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg´ auch keinem anderen zu" (auch als "Goldene Regel bekannt)   kann man diese Einstellung in einen einfachen moralischen Kontext setzen:      

 

Wie es der Dalai Lama ausdrückt, reichen drei Handlungen, um ein vollkommen

menschliches Leben zu führen. 

- Man schadet keinem anderen fühlenden Wesen bewusst

- Man versucht für andere fühlende Wesen von Nutzen zu sein

- Man zähmt seinen eigenen Geist und die hiermit verbundenen      

  Leidenschaften

 

Die vier Siegel - Merkmale einer buddhistischen Lehre 

 

Ein weiteres wichtiges Merkmal jeder buddhistischen Lehre sind die sogenan- nten "Vier Siegel" (anders ausgedrückt "Feststellungen").
Diese definieren sehr exakt, um was es bei buddhistischen Lehren geht und bieten auch eine klare Differenzierung zu anderen Religionen und Philosophien. Die vier Siegel sind im folgenden:

 

1. Unbeständigkeit 

Alle Phänomene, ob materiell oder geistig, sind zusammengesetzt und somit nicht dauerhaft existent.  

(Deshalb gibt es im Buddhismus weder den Glauben an einen ewigen Schöpfer oder Gott noch an ein dauerhaft existentes Selbst) 

 

2.  Leidhaftigkeit 

Alle Gefühle, die nicht in ihrer wahren Natur erkannt werden, sind leidvoll 

(Was ist mit Liebe, wirft hier vielleicht jemand ein. Solange diese selbstlos ist, okay. Aber welche "normale" Liebe ist das schon, so eifersüchtig, egoistisch und geizig wie wir sind...)

3. Frieden  

Nirvana ist Frieden, Befreiung  

(Hat nichts mit Selbstaufgabe zu tun, schon gar nichts mit esoterischem Wellness-Clubgefühl. Eher mit dem schönen Zen-Spruch: Vor der Erleuchtung Holz hacken und Wasser holen, nach der Erleuchtung Holz hacken und Wasser holen)

4. Ohne Selbst 

Alle Phänomene, ob materiell oder geistig, sind ohne ein eigenständig existierendes Selbst.  

(Das ist insbesondere auch eine typische Aussage der Schule des "Mittleren Weges" und etwas schwierig und wird im Fahrzeug des Theravada unterschied- lich definiert).

 

Anhand dieser vier "Siegel" kann immer überprüft werden, ob eine Lehre als "buddhistisch" gelten kann oder nicht. 

 

Grundsätzlich gilt: 

 

Der Buddha forderte schon zu Lebzeiten immer dazu auf, seine Belehrungen nicht einfach zu übernehmen, weil er sie gelehrt hat sondern kritisch zu über- prüfen und selbst zu erfahren. Oder wie es in einem Sutra, einer Lehrrede des Buddha wörtlich (ins Deutsche übersetzt) heißt:

So, wie ihr Gold durch Brennen, Schneiden und Reiben prüfen würdet, prüft der Kluge auch meine Unterweisungen.   Unterzieht meine Lehren einer gründlichen Überprüfung, nehmt sie nicht einfach guten Glaubens an.
 

 

Der Buddhismus verträgt sich also geradezu in perfekter Weise mit einem auf- geklärten, kritschen, westlich-wissenschaftlichen Denken und bietet darüber- hinaus eine Möglichkeit der Neuorientierung in spirituellen Fragen. Außerdem

gibt es auch im Buddhismus Wege der Hingabe und des Vertrauens, die auf

Erkenntnis, Weiheit und Mitgefühl beruhen.